Erlassjahr 2025 - Schulden in Hoffnung wandeln

24.06.2025 | KLB Diözesanverband

die KLB Bayern unterstützt seit Jahren das Bündnis „Erlassjahr“. In diesem Jahr läuft dort die Kampagne „Turn Debt into Hope“, die wir sehr wichtig finden. Ziel ist, weltweit bis zum 6. Januar 2026 eine möglichst große Zahl an Unterschriften für die gleichnamige Petition zu sammeln. Die Petition fordert:

  1. Schuldenkrise jetzt beenden: Illegitime und untragbare Schulden streichen ohne wirtschaftspolitische Auflagen!
  2. Ursachen von Schuldenkrisen angehen und globales Finanzsystem gerechter machen: Menschen und den Planeten in den Mittelpunkt stellen!
  3. Nachhaltige und faire Lösungen schaffen: Eine rechtsverbindliche Schuldenrahmenkonvention unter dem Dach der Vereinten Nationen vereinbaren!

Wir bitten Euch, Werbung für diese Petition zu machen und sie selbst zu unterzeichnen. Herzlichen Dank dafür!

Am einfachsten ist die Unterzeichnung über den online-Link zur Petition 
Eine Liste zum Sammeln von Unterschriften liegt steht unten zum Download zur Verfügung.

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Warum ist das wichtig?

Ob Sri Lanka, Pakistan, Sambia oder Ghana: Die globale Schuldenkrise spitzt sich immer weiter zu. Das ungerechte Finanzsystem, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Krieges gegen die Ukraine haben dazu geführt, dass verschuldete Staaten 2024 so viel wie noch nie an ihre ausländischen Gläubiger zurückzahlen mussten. Die Folgen sind fatal – besonders für die armen Menschen in den betroffenen Ländern. Das Geld, das in den Schuldendienst fließt, fehlt für staatliche Schulen, Krankenhäuser oder andere Sozialleistungen. Überschuldete Länder sind gezwungen auf Zukunftsinvestitionen in nachhaltige Infrastruktur oder für den Kampf gegen die Klimakrise zu verzichten. Neue Staatsschulden werden aufgenommen, um die alten abzubezahlen – ein Teufelskreis.

Bei der Lösung von Schuldenkrisen stehen besonders reiche Staatengruppen wie die G20, Gläubigerstaaten wie Deutschland und internationale Finanzinstitutionen wie der Internationale Währungsfonds in der Pflicht. Sie bestimmen aktuell über die Regeln in der internationalen Finanzarchitektur. Die bisherigen Lösungsschritte reichen jedoch bei weitem nicht aus. Schulden werden zu spät, zu wenig oder gar nicht erlassen. Und bei Verhandlungen stehen anstelle der Rechte der betroffenen Menschen die Interessen der Gläubiger im Vordergrund. Viele Länder des Globalen Südens fordern daher gerechtere Regeln und mehr Mitspracherecht.

Erlassjahr 2025

In diesem Jahr können wir den Knoten lösen! Es finden wichtige internationale Konferenzen statt, die das Potenzial haben, faire Schuldenerlasse und eine Reform des ungerechten Finanzsystems auf den Weg zu bringen. Damit könnten die Lebenschancen von Millionen Menschen weltweit verbessert werden. Doch um die Politik zum Handeln zu bringen, brauchen wir ein starkes Zeichen der globalen Verantwortung und Gerechtigkeit! Deshalb setzen wir uns gemeinsam mit vielen hundert Organisationen weltweit für ein „Erlassjahr 2025“ ein.

Alarmierende Zahlen

55 Prozent der Länder im Globalen Süden sind laut Schuldenreport 2024 in einer alarmierenden Verschuldungslage. In diesen Ländern leben 90 Prozent der Menschen, die von extremer Armut betroffen sind. Die Klimakrise verstärkt die Probleme zusätzlich, da Naturkatastrophen die betroffenen Staaten zusätzlich belasten und sie in eine noch tiefere Verschuldung treiben. Die Kombination aus Pandemie, Krieg und Klimakrise hat eine dauerhafte Krise geschaffen, aus der sich viele Länder nicht mehr aus eigener Kraft befreien können.

Ungerechtes globales Finanzsystem

Einkommensschwache Länder müssen viel höhere Zinsen zahlen als Deutschland, weil sie als weniger „kreditwürdig“ gelten. Und die Krisen haben die Zinsen weiter steigen lassen. Zudem werden Entwicklungsbanken, der Internationale Währungsfonds (IWF) und andere Gläubiger von Staaten des Globalen Nordens dominiert. Staaten des Globalen Südens sind an vielen Entscheidungsprozessen kaum beteiligt.

Ein faires und völkerrechtlich verbindliches Verfahren zur Lösung von Schuldenkrisen könnte hier Abhilfe schaffen. Die Bundesregierung muss sich im Kreise der internationalen Gemeinschaft jetzt für die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens und für eine Reform der internationalen Schuldenarchitektur einsetzen!

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