Vorweihnachtliche Wanderung der KLB führte hin zur Krippe

Niedermurach. (jb) Unsere Zeit ist mehr denn je geprägt von Unfrieden, Krisen, Not und maßlosem Reichtum. Unruhe herrscht in der so oft genannten „staaden Zeit“. Dabei ist der Advent eine Zeit der Besinnung auf das Wesentliche im Leben und der Hinwendung auf die Geburt Christi. Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) Niedermurach organisierte eine vorweihnachtliche Wanderung unter dem Motto „Der Weihnachtsgeschichte auf der Spur“, weit abseits vom Trubel der Einkaufsstraßen und der Weihnachtsmärkte.
Auf dem Wanderweg mit fünf Stationen konnte die Zeit, als sich Maria und Josef auf den Weg nach Bethlehem machten, bis hin zur Krippe gut nachvollzogen und in die Gegenwart hereingenommen werden. An der Pfarrkirche, der ersten Station, begrüßte Thomas Müller die zahlreichen Teilnehmer und wünschte allen, „dass bei dieser Wanderung die Spuren der Menschwerdung Jesu auch bei uns ankommen“. Er erinnerte an den strahlenden Stern von Bethlehem, der wegweisend die Geburt Christi ankündigte. „Der Stern erhellt das Dunkel und weist auch uns den richtigen Weg“, so der Impuls dieser Station.
Die zweite Station stand im Zeichen des Aufbruchs von Maria und Josef nach Bethlehem, dem Befehl von Kaiser Augustus folgend. „Maria und Josef sind unterwegs, lassen sich auf das Unbekannte ein. Sie stehen für alle Menschen, die sich in ihrem Leben auf Neues einlassen“, so der Impulsgedanke an dieser Stelle.
Danach führte eine längere Strecke bergauf Richtung Schlotthof und dann Richtung Rottendorf. Der Schnee knirschte bei jedem Schritt und der herrliche Sonnenschein eröffnete den Wanderern einen traumhaften Panoramablick auf das winterliche Murachtal und die Burg Haus Murach. Auch Maria und Josef wanderten lange bis sie nach Bethlehem gelangten. Ihre vergebliche Herbergssuche und letztlich ihr Quartier im Stall war die Betrachtung dieser Station. „Manchmal gibt es auch bei uns keinen Platz für andere Menschen“, so der Impulsgedanke, der ausdrückt, dass sich bis heute kaum etwas geändert hat.
Eine Bläsergruppe der KLB empfing die Wanderer an der Kapelle von Hans Bock, der vorletzten Station. Die Verkündigung der Geburt Christi an die Hirten auf dem Feld durch Engel stand hier im Mittelpunkt. „Engel und Hirten stehen für alle Menschen, die für andere da sind und helfen.“
An der Mehrzweckhalle erwartete die Teilnehmer vor einer Krippe die Weihnachtsbotschaft von der Menschwerdung Christi. „Noch ist die Krippe leer, doch bald feiern wir den Tag seiner Geburt. Jesus möchte uns zeigen, dass es im Leben weit Wichtigeres gibt als großen Reichtum“, so der Impuls der letzten Station. Zum Ausklang gab’s stimmungsvolle Melodien von der KLB-Bläsergruppe und heißen Punsch zum Aufwärmen.
Die KLB organisierte schon länger adventliche Wanderungen, bis Corona dies verhinderte. „Ich finde es sehr gut, dass diese Tradition fortgeführt wird“, freute sich Alfons Wittmann, ehemaliger KLB-Vorsitzender, und wies darauf hin, „dass der Bedarf an besinnlichem Angebot nicht zu übersehen ist“.
Diese vorweihnachtliche Wanderung der KLB war nichts Oberflächliches. Tiefgreifende Gedanken und adventliche Lieder regten zum Besinnen und Nachdenken über die eigene Erwartungshaltung an. „Für mich war es eine wunderschöne Einstimmung auf das kommende Fest“, schwärmte Christine Süß aus Rottendorf, „das alles hat mir ein gutes Weihnachtsgefühl mitgegeben.“
„Ich bin sehr froh, dass ich dabei war, denn die Weihnachtsbotschaft habe ich so noch nicht erlebt“, erklärte Bürgermeister Martin Prey, „zudem war die gemeinschaftliche Wanderung eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Pfarrgemeinderatssprecherin Irmgard Glaser lobte die optimale Vorbereitungsarbeit der KLB-Führung und sah dies als besondere Bereicherung für die zu Ende gehende Adventszeit: „Die Wanderung war ein eindrucksvolles Entgegengehen auf Weihnachten und ich bin dankbar für diese schönen Stunden mit vielen zwischenmenschlichen Begegnungen.“
Die stellvertretende KLB-Vorsitzende Karina Straller freute sich natürlich sehr über die gelungene Veranstaltung und war überrascht von der großen Resonanz: „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute an der Wanderung teilnehmen.“ Sie dankte Thomas Müller, der die Idee zu dieser vorweihnachtlichen Wanderung einbrachte und die dann das Vorstandsteam gemeinsam umsetzte. Dass die Teilnehmer alle begeistert waren und den längeren Fußmarsch als Erlebnis werteten, lag vor allem an der inhaltlichen Ausgestaltung, aber auch am optimalen Wanderwetter und der geradezu traumhaften Landschaft.
Alle Bilder: Josef Böhm

